Veganwelten
Rezepte zum Nachkochen
und gleich das "Kleingedruckte"
: Die Verwendung der Rezept ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch gestattet. Jede Vervielfältigung und Weitergabe, in welcher Form auch immer, ist untersagt und bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis meinerseits. Jede kommerzielle Anwendung der hier veröffentlichten Rezepte ist strikt untersagt und bedarf gleichfalls der ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis meinerseits. Das Copyright liegt bei Marco Lombardi.

A L P E N L A N D K U N S T - Marco Lombardi

Warum vegan, oder: "Und was isst du jetzt noch?"

… eine der am häufigsten gestellten Fragen sobald man sich als Vegetarier, oder noch schlimmer, als Veganer outet.

Da gehen die Vorstellungen über die Ernährungsweisen dieser Außenseiter dann schon etwas auseinander. „Nur noch Salat?“, oder „Also ich könnt mich von dem Tofuzeugs nicht ernähren“ über ein augenverdrehendes, mit Stirnrunzeln begleitetendes „wie, nur mehr Soja?“ sind ja fast schon ständige, standardisierte Einwände und zählen schon so Klassikern.
Am besten gefiel mir die Aussage einer betagten und wohlbeleibten Dame, welcher ich eigentlich schon einige Kochkünste zutraute: „Wie, isst jetzt nur noch Suppen?“

Nun, was antwortet man darauf ohne in einen stundenlangen Monolog zu verfallen?
Ich hielt mich kurz und erwiderte nur salopp: „All das was ihr außer den Leichenteilen sonst auch auf den Tellern habt und noch viel mehr, am wenigsten Tofu“.

Der Satz erntet dann interessante Blicke, welche das Spektrum von Abfälligkeit, Entrüstung bis zu Neugier abdecken.

Ein weiteres Argument welches mich letztendlich mitbewogen hat hier die Ergebnisse meiner Koch- und Essgelüste darzubringen (ich vermeide bewusst das Wort „Leidenschaft“) ergab sich in zahlreichen Diskussionen. Als ziemlich letztes Statement, oder sollte ich schlicht und einfach sagen Ausrede, bekam ich dann sehr oft den Ausdruck: „Ach, vegan ist gut und recht, aber das ist mir alles viel zu kompliziert“ entgegengeworfen – mit dem innigen Wunsch in der Tonlage meines Gegenübers, ich möchte doch endlich das Thema beenden, siehst du denn nicht wie hilflos ich bin.

Vegane Küche ist alles andere als umständlich und kompliziert. Mit sehr wenigen und überall zu bekommenden Zutaten können zauberhafte Gaumengenüsse zubereitet werden. Es ist einfach, auch wenn der ein oder andere vegane Starkoch mit Zutatenlisten protzt, deren Beschaffung mindestens drei Weltreisen verlangt. Da könnte ich das Argument (sorry – Ausrede) der Komplizität der Veganität sogar noch verstehen. Allerdings traue ich mich zu wetten dass die Vorträger dieser Ausflüchte noch nie so was gelesen haben.

Mir ist es wichtig zu zeigen wie einfach und genussvoll die vegane Küche ist mit all ihren Vorteilen. Nachteile gibt es nicht.

Kochen ist eine Leidenschaft (bewusst gewähltes Wort) die nur dann Leiden schafft, wenn man tierische Produkte verwendet, oder sich dabei verletzt. Verbrannte Zungen oder mit Schnitten verzierte Finger gehören zum Standardrepertoire eines jeden Menschen der gerne einen Teil seiner kostbaren Freizeit am Herd verbringt. Nebenbei beschäftigt das Kochen die Sinne in mannigfaltiger Weise. Augen, Nase (vor allem bei zu viel Pfeffer in der Luft), Zunge (hatten wir schon) und sogar die Ohren, manchmal auch der Schmerzsinn, nehmen intensiv teil. Vegan heisst nicht nur bewusst den Tieren und der Umwelt gegenüber zu handeln, sondern sich auch bewusst mit sich selber zu beschäftigen – die Gerüche, Düfte, Aromen (Schmerze) während des Kochens in sich aufzunehmen und so das Mahl zu einem gesammelten Potpourri aus Eindrücken und Erlebnissen vor, während und nach der Beschäftigung mit Messer und Gabel am Teller in sich aufzunehmen.

Und so ganz nebenbei erwähnt sollten die Rezepte nicht nur dazudienen sie strikt zu befolgen und nachzukochen – vielmehr sollten sie als Anregung dienen die eigene Kochfantasie anzuregen und selbst einfach mal drauf los zu kochen – Improvisieren und Kreativieren ist auch was Schönes.

Nochwas, bevor es ans Nachbasteln geht: Lebensmittel in Bioqualität haben bei mir immer Vorrang. Es wird möglicherweise nicht immer gelingen alles in Bio zu Hause und im Kühlschrank zu haben. Dennoch sollte meiner Meinung nach versucht werden dieser Qualität gerecht zu werden. Bio hat natürlich Nachteile – die sind nicht von der Hand zu weisen (interpretationsweise sind das sowieso nur Ausreden) – die wären: Es ist teurer – stimmt kurzfristig, langfristig wird der Körper dankbar sein. Außerdem sind sie gar nicht soviel teurer, falls überhaupt. Und das frische Gemüse und sonstiges Grünzeugs ist nicht solange haltbar – klar, fehlt ja die Chemie. Aber im Gegenzug wird unser Körper länger haltbar – also Bio!!! Und wer es ganz toll machen will bemüht sich um FairTrade-Bio-Lebensmittel.

 

 

 

 

HOME

LAGERWELTEN

SCHEINWELTEN

WOHNWELTEN

FLUSSWELTEN

HAARWELTEN

FARBWELTEN

SÄGEWELTEN

WORTWELTEN

 

Das Archiv (Rezepte als pdf zum Downloaden)


Bärlauchnudeln

Bohneneintopf Bouneschlupp

Fenchelnudeln

Auberginen Kohlrabi Kartoffel Auflauf

gefüllte Bannoks (mit Auberginen)

Chia-Brot

Früchtebulgur mit Kürbis

gefüllte Paprika mit Couscous

gefüllte Zucchini mir Reis und Kichererbsen

Koriandercrepes mit Dhal (indisch)

Kürbis-Frischkäse Aufstrich

Naanbrot gefüllt mir Lauch/Linsen

Nudeln in Spargel/Seitling Sosse

Omelette veganese

Paniertes allerlei - ein Leitfaden

Pfifferlinge in einem Pflaumensösschen

Pilz-Zucchini-Couscous-Curry

Spargelstrudel

Süsskartoffelbällchen auf Auberginen-Dattel-Püree 

gefüllte Tomaten auf Auberginenscheiben mit Reisbratlingen

 

 

 

 

Das (fast) aktuelle Rezept:

Bärlauchnudeln ... oder Nudeln mit Bärlauch (für ca. 2 Portionen, je nach Hunger)



Frühlingszeit ist Spargelzeit … und Bärlauch gibt es auch. Also diesmal nur Bärlauch, ohne Spargel, der wird ein andermal verfuttert.
Also sehen wir zu dass wir Bärlauch bekommen, entweder im Bioladen unseres allerhöchsten Vertrauens oder in der schönen frischen, von frühlingshafter Gülle verpesteter Natur. Außer man findet noch Plätzchen wo die Luft rein ist (viel Glück). Beim Bärlauchsammeln aufpassmachen – könnte verwechselt werden wenn man sich nicht ganz sicher ist.

Also, nehmen wir uns erstmal einen Topf (zum Kochen, nicht den für die Nacht!!!). Da werfen wir nebst einer ordentlichen Prise Salz eine noch ordentlichere Menge flüssiges Nass hinein. Es sollten dann ca. 250 gr Nudeln der freien Wahl auch noch Platz haben, also sei weise bei der Auswahl des Topfes. Dieses Salz-Wasser-Gemisch sprudelndheiß machen und dann die angegebene Menge an Nudeln (immer noch nach freier Wahl) vorsichtig dem (nun kochenden) Wasser unterheben (oder einfach reinschütten, was halt mehr Spass macht).
Währenddessen, nicht dass da noch jemand auf den Gedanken kommt da wäre sonst nichts zu tun, steht dann noch folgendes an Mühen an:

Wir greifen nun zu einer nicht zu großen und nicht zu kleinen Oberschiene – ehm Aubergine – und schneiden die längs (längs, das ist nicht quer, also keine Rädchen oder ähnliche Gebilde) in dünne Streifen von ca. 4,98 mm Dicke. Diese Streifen schneiden wir dann nochmals längs (also wieder nicht quer) nochmals in Streifen gleicher Dicke wie Breite – das Ergebnis sollten dann Auberginen-Sticks sein mit knapp 5mm x 5mm x Auberginenlänge (also so ca. 9-14cm, je nach Größe).

Dann schnappen uns eine Pfanne (ist so ein ziemlich flacher breiter Topf mit Stiel) und bestücken diesen mit ca. 27,5-29,3 gr Pflanzenmargarine und ein paar ordentliche Schuss Öl (was für Öl ist letztendlich egal, genieß- und verdaubar sollte es sein). Auf zarter Flamme erwärmen wir nun diese Pfanneninnerei, aber wirklich nur ganz zart!! Sobald die Margarine geschmolzen ist betten wir behutsam die Oberschi … ehm Auberginesticks in die flüssige Kalorienansammlung, salzen ordentlich und braten diese dann vorsichtigst an. Gelegentliches Umrühren und Wenden der Teile ist ratsam. Und wie dieses sehr leckere Gemüse zart! vor sich hin schmort zerhacken wir einen Bund Bärlauch blutrauschähnlich, einem bestialischem Gemetzel gleich in unzählige kleine Schnippsel – HALT!!! Das Salzwasser sollte mittlerweile kochen, also die Nudeln darin ertränken und kochen (meistens so 10 Minuten, bis sie halt bissfest sind oder so ähnlich) – weiter im Programm: Diese schönen kleinen grünen Bärlauchschnippsel klatschen wir nun in die Pfanne (dort wo Oberschi .. Auberginensticks und Ölpampe sich tummeln) rein, vermengen alles herrlich miteinander, salzen und pfeffern dergestalt dass es die Geschmacksknospen dann noch aushalten. Und nu der Clou: Wir mengen 100gr veganen Sojaquark bei, verrühren alles zusammen und harren der Dinge – was heißen soll, unsere Pfannenfüllung darf bei sehr schwacher Hitze einfach die Temperatur halten und warten bis die Nudeln fertig sind. Das sollte in ungefähr … jetzt sein. Also die Nudeln vom heißen Wasser trennen (dazu hat mal ein findiger Kopf ein Utensil namens Sieb erfunden, was hierzu erstaunlich gute Dienste leistet) und in die Pfanne zum Bärlauch-Auber … Oberschienen (wie auch immer) -Mix geben, kräftig verrühren, kosten, Zunge verbrennen, evtl. nachsalzen oder pfeffern – Mahlzeit!

Die Verwendung des Rezepts ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch gestattet. Jede Vervielfältigung und Weitergabe, in welcher Form auch immer, ist untersagt und bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis meinerseits. Jede kommerzielle Anwendung der hier veröffentlichten Rezepte ist strikt untersagt und bedarf gleichfalls der ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis meinerseits. Das Copyright liegt bei Marco Lombardi.